„Das war wahrscheinlich das dramatischte Spiel der Mannschaftsgeschichte“, beschreibt Christian Graus den 6:5-Derbysieg (nach Verlängerung, 2:3/0:1/3:1/1:0) gegen die SG PSV München / Stern München II. Der Kapitän muss es wissen, schließlich ist er einer, der seit Stunde null der Großfeld-Herren-Mannschaft des FC Stern dabei ist. Und in der Tat hatte es die Partie insbesondere in der Schlussphase in sich…

 

Zunächst schien alles den gewünschten Verlauf zu nehmen: Lorenz Annasohn (3. Minute) brachte den Tabellenführer früh in Führung. Ein Doppelschlag der Spielgemeinschaft drehte das Spiel und auch Jannik Wahls zwischenzeitlicher 2:2-Ausgleich (16.) wurde prompt gekontert. Zum ersten Mal in der Saison gingen damit die Stern-Herren um Spielertrainer Julian Rüger mit einem Rückstand in die erste Drittelpause. Im zweiten Spielabschnitt agierten sie besser, scheiterten aber immer wieder am überragend haltenden SG-Schlussmann Matthias Grenbäck. Ein Gegentor in Unterzahl besiegelte einen Zwei-Tore-Rückstand (2:4) nach 40 Minuten. Dieser hatte lange Bestand, die Überraschung durch die stark aufspielende Münchner Spielgemeinschaft lag mittlerweile in der Luft. Doch die aufstiegswilligen Stern-Herren kämpften sich zurück: Ole Neitz (55.) und Julian Rüger (57.) stellten spät den 4:4-Ausgleich her. Als sich beide Teams gedanklich bereits auf die Overtime einstellten, traf Florian Olander, der häufig bei der ersten Mannschaft mittraininert, 35 Sekunden vor dem Ende für die „Zweite“. Sollte es ausgerechnet im Derby die erste Saisonniederlage geben? Mitnichten, zwei (!) Sekunden vor Ablauf der Spielzeit machte erneut Ole Neitz den Treffer zum 5:5 (60.) und rettete damit seine Stern-Herren in die Verlängerung. Der Stürmer, der vor einem Jahr noch für den gegnerischen PSV München auf Torejagd ging, avancierte endgültig zum Matchwinner, als er nach 85 Sekunden in der Overtime mit seinem dritten Tor den Derbysieg klar machte.

 

Der elfte Sieg im elften Spiel bedeutet nicht nur die vorzeitige Qualifikation für das „Süddeutsche FinalFour“, sondern war auch – dank der überraschenden Niederlage von Verfolger Nürnberg – ein großer Schritt Richtung bayerischem Meistertitel. Trotz des Erfolgs war Spielertrainer Julian Rüger mit der Leistung seines Teams nicht zufrieden und hofft auf Besserung. Am besten schon am kommenden Samstag, wenn die Stern-Herren gegen Schlusslicht Donau Floorball Ingolstadt / Nordheim II antreten. Zwei Punkte im Spiel reichen schon für den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft!