Von Sternenkriegerinnen aus dem Süden, Jürgen Klopp des deutschen Lochballsports, Gundinator, den Sternen des Südens und der Robbie-Bubble-Kindersekt Dusche.
Schon zu Beginn des Berichts vorab vielen Dank für den amüsanten Liveticker aus Bonn, aus dem obengenannte Begriffe stammen. Jedoch ganz so martialisch verlief dieses Pokalviertelfinale zwischen den Damen des SSF Bonn und den Stern Ladies aus München doch nicht. Verbindet doch eine lange Freundschaft beide Teams.
In der Saison 2011/12 bildeten Bonn und München für die Teilnahme beim Pokal noch eine Spielgemeinschaft. 560 km oder etwas mehr als 5 Stunden Autofahrt trennen Bonn von München. Das hielt die Damen der beiden Vereine damals jedoch nicht davon ab, gemeinsam nach Toren zu jagen. Dieses Saison starteten jedoch beide als eigenständige Teams in den Pokalbewerb.
Bekannteste Spielerin im Bonner Team sind die Nationalspielerin Randi Kleerbaum , Kapitänin Karen Grünewald, U19 Nationalspielerin Weißkirchen Anika sowie im Tor Marlen Örtel.
Doch auch auf Seite der Stern Ladies stehen einige Spielerinnen mit hohen Ambitionen:
- Zarguna Barakzay, erweiterte Nationalmannschaft Damen
- Marina Münster, erweiterte Nationalmannschaft U19
- Michaela Nusser, ehemalige Nationalspielerin
- Sarah Ruckdäschel, U17 Nationalmannschaft Nachwuchskader
- Maria Sick, nominiert für Nationalmannschaft U19 für Kanada 2016
- Michaela Weinrich, österreichische U19 Nationalspielerin,
- sowie unsere Neuerwerbung aus Schweden, die ehemalige Pixbo Spielerin Susanne Kildal-Schillinger
Für die Trainer der FC Stern Damen das wichtigste Spiel der Saison
Vom Erfolg im Kleinfeld auf heimischem Bankett verwöhnt, drängt das Trainergespann Zurbuchen / Weinrich seit einem Jahr das Damenteam des FC Stern zur Teilnahme an einem Großfeldspielbetrieb. Da man bei einem Sieg direkt ins Final4 einziehen konnte, war für die Münchner Trainer diese Pokalrunde somit das wichtigste Spiel der Saison.
Der Gegner, die Damen des SSF Bonn, war jedoch nicht zu unterschätzen aber machbar. Man respektiert und schätzt das ambitionierte sympathische Trainergespann Mahnken / Wyzujak und weiß, dass die beiden seit ca. 2 Jahren hervorragende Arbeit in Bonn leisten. Man kennt sich ja auch mittlerweile ganz gut. In der Saison 2013/14 traf man sich bereits bei den Deutschen Meisterschaften der Damen in Heidenau, sowie der U16 Juniorinnen in München.
Die Schlüsselspielerinnen auf beiden Seiten, Randi Kleerbaum und Michaela Weinrich kreuzten Anfang Mai bei der U19 WM in Polen das letzte Mal die Klingen beim Spiel Deutschland gegen Österreich.
Die Sternenkriegerinnen greifen an
Die Stern Ladies, vom Hallensprecher unterhaltsam als Sternenkriegerinnen bezeichnet, reisten nur mit zwei Reihen in Bonn an, setzten aber gleich von Beginn an auf ein offensives Spiel und drückten Bonn über die ersten 10 Minuten sofort in ihrer eigene Hälfte zurück. Gerade die erste Reihe der Bayerinnen verlangte der Bonner Abwehr alles ab.
Speziell der gut aufgelegten Bonner Torfrau Marlen Oertel war es zu verdanken, dass München nicht schon im ersten Drittel mit drei – vier Treffern in Führung lag. Die Konter der Bonner Dragons vereitelte ein ums andere Mal unsere Torfrau Sabine Weinrich.
Nach den ersten 10 Minuten nahm dann die Dominanz unserer Damen etwas ab. Bonn konnte jetzt dagegen halten. Es gab Chancen auf beiden Seiten, doch fielen keine Tore. Was folgte war ein spannendes hin und her, spielten doch beide Teams ein ähnliches offensiv ausgerichtetes System mit Pressing ab ca. 70%.
Kurz vor Drittelpause sprachen die hervorragenden Schiedsrichter (Müller/Ritgen) die erste 2-Minuten Strafe (unkorrekter Abstand) in der mittlerweile hart umkämpften, aber an sich stets fairen Partie gegen unsere Kapitänin Zarguna Barkzay aus. Noch bevor Bonn sich ordentlich zum Überzahlspiel formieren konnte, wurden sie jedoch von den „Sternen des Süden“ (nochmal Dank an den Livetickerredakteur) mit einem Konter überrascht und kassierten prompt den ersten Gegentreffer zum 0:1 durch unsere Michaelas (Nusser/Weinrich).
Offensives Pressing auf beiden Seiten
Nach der Pause ging das Spiel genauso munter wie im ersten Drittel weiter. Chancen auf beiden Seiten, nur die Torfrauen hatten etwas dagegen, bis in der 28. Spielminute Bonn der ersehnte Ausgleich gelang.
Kurz nach Ablauf der nächsten Strafe gegen München wegen Stockschlag (Müller) konnte Bonn das erste Mal durch ein Tor von Schwend/Grünewald in Führung gehen. Doch auch das steckten die Münchnerinnen weg und hielten sich konsequent an die Vorgabe ihrer Trainer und pressten weiter Richtung Bonner Tor. Nur 4 Minuten später fiel der verdiente Ausgleich durch Nusser/Kildal. Einen Fehlpass auf Münchner Seite nutze zwei Minuten vor Ende des 2. Drittels Randi Kleerbaum aus und stellte den Pausenstand von 3:2 für Bonn her.
Nur zwei Minuten nach Anpfiff zum letzten Drittel konnte Bonn erneut ein Tor verbuchen (Weißkirchen/Schwend). Jetzt mussten die Stern Ladies dem hohen Tempo auf beiden Seiten, sowie dem kleinen Kader Tribut zollen. Man kam zwar immer wieder gefährlich vors Bonner Tor, verlor aber im Gegenzug immer öfter die Laufduelle zum eigenen Tor.
In Minute 45 erhöhte Bonn auf 5:2 (Grünewald). Die Münchner Mädels ließen den Kopf immer noch nicht hängen und versuchten alles um den Bonner Abwehrriegel zu knacken. Die folgenden zwei 2-Minuten-Strafen gegen Bonn konnten jedoch nicht verwertet werden. So blieb es beim Endstand von 5:2.
Schöne Szene nach Spielende fielen sich auch die Trainer beider Teams gegenseitig in die Arme um sich zu dieser spannenden Partie zu beglückwünschen.
Der richtige Weg für die Zukunft des Damenfloorball
Unter den knapp 100 Zuschauern fand sich auch Floorball Deutschland Generalsekretär Michael Lachender und war beeindruckt vom heiß umkämpften Spiel auf hohem Niveau.
„Zwar sind die Teams Grimma, Hamburg und Weißenfels noch einen großen Schritt weiter, doch der Weg den Bonn und München gehen ist der richtige für die Zukunft des Damenfloorball“ sagte Lachenmaier nach dem Spiel.
Ein Rückspiel in München, das Bonn zur Vorbereitung aufs Final 4 wahrnehmen möchte, wurde bereits beschlossen.
Glückwunsch und Dank nochmals an beide Damenteams, so soll Floorball sein.
Team Stern Ladies München :
Trainer: Jann Zurbuchen, Thomas Weinrich
