Nach dem Jahresabschluss zum Vergessen stand für die Herrenmannschaft des FC Stern München gleich zum Auftakt ins neue Jahr die wohl größte Hürde der Rückrunde an: Mit dem TV Schriesheim kam der Tabellenführer und Aufstiegsfavorit  in die Messestadt Ost. Die Gäste aus der Kurpfalz wurden ihrer Favoritenrolle auch in diesem Spiel gerecht und gewannen mit 15:5 (3:2/12:1/0:2), dem exakt gleichen Endergebnis wie im Hinspiel.

Das Vorhaben, den Kurpfälzer von Beginn an Paroli zu bieten, ging zunächst nicht auf. Nach zwei Wechseln hieß es bereits 0:2 (2. Minute). Erst danach kamen die Hausherren besser ins Spiel. Dies schlug sich dann auch auf der Anzeigentafeln nieder: Moritz Leonhardt tankte sich sehenswert in Unterzahl zum Anschlusstreffer durch (13.), Johannes Grimm erzielte wenig später das 2:2 (16.). Aufgrund eines weiteren Gegentreffers ging es mit einem 2:3-Rückstand in die erste Pause. Danach war die defensive Ordnung der Münchner wie weggeblasen und die Schriesheimer nutzten die sich offenbarenden Lücken eiskalt. 12 Gegentore hagelte es in diesem Mitteldrittel – eine Lehrstunde, wie man NICHT verteidigen sollte. Einziger Lichtblick war Moritz Leonhardts Treffer zum zwischenzeitlichen 3:6 (27.), nach 40 Minuten lautete der Spielstand 3:15. Die Pausenansprache von Trainer Jannik Wahl schien gewirkt zu haben, denn im letzten Spielabschnitt fanden die Stern-Herren wieder zu ihrem Spielsystem zurück. Aus einer wieder solideren Abwehr heraus und gestützt durch einige gute Paraden von Stern-Goalie Simon Büschges arbeitete der Aufsteiger an einer Ergebniskosmetik: Christian Graus fälschte einen Schuss von Federico Vanoni zum 4:15 ab, bevor Philipp Kuhnert-Fischer per Abstauber den 5:15-Endstand (beide Treffer in der 56. Minute) herstellte.

„In den ersten und letzten zwanzig Minuten haben wir ein gutes Spiel gemacht. Leider haben wir im Mitteldrittel das Spielen vollkommen eingestellt, was Schriesheim natürlich brutal ausgenutzt und uns um ein besseres Ergebnis gebracht hat. Allerdings stehen die wichtigen Partien in den nächsten Wochen an. Wenn wir da unsere Leistung über 60 Minuten abrufen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unsere Punkte sammeln werden“, analysierte Trainer Jannik Wahl die Partie seiner Schützlinge.

Am kommenden Sonntag (20. Januar) reisen die Stern-Herren nach Dresden zu den Unihockey Igels, die sich zuletzt mit drei Siegen aus drei Spielen im Aufwind befinden und somit auf einen Nichtabstiegsplatz an den Münchnern vorbei gesprungen sind. Das möchte der Aufsteiger aus dem Süden mit einem Sieg in dem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel unbedingt wieder ändern, um im Kampf um den Klassenerhalt weiterhin im Soll zu bleiben.

Text: Christian Graus