Das Jahr 2018 war ein großartiges Jahr für die Floorball-Herren des FC Stern München: Im Juni stiegen sie in die 2. Bundesliga auf und seit Ligaauftakt im September spielen sie munter mit. Mit neun Punkten liegen sie im Soll, was das Saisonziel „Klassenerhalt“ angeht.

Nichtsdestotrotz wollten die Jungs um Trainer Jannik Wahl bei ihrer Auswärtstour am 4. Adventswochenende in Halle (Saale) und Ingolstadt noch einmal nachlegen und sich selbst Punkte unter den Team-Weihnachtsbaum legen.

Lange sah es in Halle gegen den arrivierten Zweitligisten Saalebiber nach einem Überraschungscoup für den Aufsteiger aus, genau genommen 56 Minuten und 47 Sekunden. Bis hierhin führten die Stern-Herren dank der Treffer von Moritz Fischer (2), Kevin Pluch (2), Ole Neitz und Moritz Leonhardt mit 6:4. Bis hierhin war es ein ziemlich perfektes Auswärtsspiel, in dem sogar ein 2:4-Rückstand gedreht wurde und die Partie unter Kontrolle war. Mit dem Treffer zum 6:5 brach der Bann für die Gastgeber, wie im Rausch fand danach jeder Schuss der Saalebiber den Weg ins Münchner Tor zum 6:9-Endstand (2:2/2:2/2:5). 193 Sekunden zum Vergessen oder, wie Kapitän Christian Graus nach dem Spiel unumwunden zugab: „Das war eine der bittersten Niederlagen überhaupt.“

Mit dieser Niederlage im Gepäck begann erst der richtige Stress: Auslaufen, um für die zweite Partie binnen achtzehneinhalb Stunden bereit zu sein, Abreise aus der Halle, Abendessen, Weiterfahrt ins Hotel auf halber Strecke mit Ankunft gegen 0:30 Uhr. Nach knapp 7 Stunden Schlaf ging‘s weiter nach Ingolstadt, wo das Derby auf dem Programm stand.

Gegen Donau Floorball Ingolstadt / Nordheim fanden die Münchner nie wirklich ins Spiel und verloren mit 2:9 (0:2/1:4/1:3). Christian Lindquist und Kevin Pluch hatten getroffen, über den Rest des Spiels hüllen wir den Mantel des Schweigens.

„Leider haben wir das Spiel gegen Halle trotz guter Leistung aufgrund fehlender Cleverness in den letzten paar Minuten noch verloren. Da müssen wir einfach smarter werden und an uns arbeiten. Das Spiel gegen Ingolstadt war gar nichts“, resümierte Dreifachtorschütze Kevin Pluch das Wochenende zum Vergessen.

Diese Doppelniederlage war keineswegs die Art, wie die Stern-Herren das erfolgreiche Jahr 2018 beenden wollten. Weiter geht es für sie am 12. Januar 2019 mit dem Heimspiel (Astrid-Lingren-Straße 3) gegen den Erstligaabsteiger TV Schriesheim. Im Hinspiel gab es zum Auftakt ein 5:15 aus Münchner Sicht. Und auch jetzt im Rückspiel liegt die Favoritenrolle wieder klar bei den Gästen aus der Kurpfalz, die zielgerichtet auf Wiederaufstiegsmission sind. Für den FC Stern gilt es dagegen, nach der Weihnachtspause schnell wieder in Schwung zu kommen und dem Favoriten aus Schriesheim möglichst lange Paroli zu bieten.

Text: Christian Graus