Erster Testlauf erfolgreich

 

Weibliche U15-Juniorinnen des FC Stern München drehen Testspiel beim PSV München in der zweiten Halbzeit. Trotz des 4:2-Erfolg war jedoch eine sehr bittere Pille zu schlucken.

 

Der offiziell erste Tag der neuen Saison 2017/18 wartete nominell mit einem echten Spitzenspiel auf. Der PSV München gegen den FC Stern München war in der vergangenen Saison noch das Aufeinandertreffen der beiden Aspiranten auf die Vizemeisterschaft in der Bezirksoberliga der weiblichen C-Jugend gewesen.

Beide Mannschaften wollten dieses Spiel nach zahlreichen Abgängen in die U17 nutzen, um nachgerückte Spielerinnen aus der D-Jugend an ihr Spielsystem zu gewöhnen und sich eine Übersicht über die spielerischen Fähigkeiten zu verschaffen.

Zunächst war vom Trainergespann des FC Stern, Szczepurek/Ellwanger, jedoch viel Geduld verlangt. Eine Antwort auf die erste Möglichkeit der Gastgebenden Postler in der 2. Minute, welche Johanna Gläsel in Kooperation mit ihrer Torhüterin Marija Bagaric in höchster Not vereiteln konnte, ließ bis zur 14. Minute auf sich warten.

Dann jedoch brannte es im PSV-Strafraum lichterloh, als Alexandra Haage von rechts eine Ecke vors Tor schlug und nach kurzer Ping-Pong-Übungseinheit der Ball in die Wolken gehauen wurde.

Es waren allerdings die Gastgeber, die den Spielstand zum ersten Mal in dieser Partie veränderten. Eine kurze Unachtsamkeit im Mittelfeld des FC Stern genügte den Gastgeberinnen, um den Ball in die Schnittstelle der Abwehr zu spielen. Marija Bagaric konnte den ersten Schuss noch parieren, war beim Nachschuss hingegen machtlos (18‘).

Unbeeindruckt von der frühen Führung erarbeiteten sich die Jungsterne sogleich eine erste Ausgleichmöglichkeit, doch Alexandra Haages Pass von links in den Strafraum versprang zunächst Anna Eichele und Hannah beförderte den Ball letztendlich über die Querlatte (20‘).

Doch nur eine Minute später musste der nächste Treffer hingenommen werden. Ein Weitschuss jenseits des Sechzehners war für Torfrau Marija Bagaric nicht abzuwehren. 2:0.

Positiv anzumerken ist allerdings, dass sich der Nachwuchs des FC Stern München nach diesem Doppelschlag nicht aufgab. Im Gegenteil. Wer erwartet hatte, dass der PSV München nun die Kontrolle über das Spiel übernehmen würde, sah sich getäuscht. In der 24. Minute brachte es die Post-Torhüterin gerade noch fertig, einen von Katharina Beck auf die Reise geschickten Weitschuss am Pfosten vorbei zu lenken, eine Minute später drosch die sehr präsente Alexandra Haage einen abgewehrten Eckball von ihr an den Außenpfosten.

Wiederum nur eine Minute darauf machte es Katharina Beck besser und traf in der 26. Minute abermals per Weitschuss, man mochte in glatt als Bogenlampe, der sich hinter der Torhüterin des Post-SV ins Tor senkte, bezeichnen, zum Anschlusstreffer. Bis der Schiedsrichter zum Pausentee bat, mochte jedoch keine weitere Chance entstehen und es blieb beim 1:2 aus Stern-Sicht.

Der zweite Durchgang begann wie der erste. Verbittert wurde im Mittelfeld um den Ball gekämpft und der Bereich zwischen den Strafräumen mehrmals umgegraben. Erst in der 48. Minute sollte wieder so etwas wie Torgefahr aufkommen, als Alexandra Haage vor dem PSV-Tor zum Abschluss kam, jedoch verzog.

Konkreter drückte sich hingegen Anna Eichele aus, die sich einen Ball im gegnerischen Sechzehner erkämpfte, aber zum Schluss in der Torfrau dann doch ihre Meisterin fand (52‘). Erfolgreicher für die Gäste lief es dann in der 54. Minute, als Anna Eichele ihren Ballgewinn im Post-Strafraum wiederholte. Erneut brachte sie den Ball nicht an der Torhüterin vorbei, doch Katharina Beck konnte mit einem Abstauber zum Ausgleich einschieben.

Bezeichnend für die zweite Spielhälfte war Marija Bagarics Torjubel, die eben diesen mit Lockerungsübungen ein paar Meter vor ihrem Strafraum verband. Im Zusammenhang mit der anderen Spielfeldseite sei in dieser Phase Alexandra Haage erwähnt. Ein Distanzversuch flog über das Tor (56‘), dann vergab Elisa Lehmann nach deren Hereingabe knapp (61‘).

In der 64. Minute war es dann wieder ein eigener Abschluss. Anna Eichele steckte durch, Alexandra Haage legte sich den Ball beinahe zu weit vor, kam allerdings noch vor der zögerlichen Torhüterin ans Leder, um ihm die entscheidende Richtung zur Führung geben. 3:2!

Alexandra Haage war es auch, die, wie man so schön sagt, den Deckel drauf packte. Von der Strafraumkante schweißte sie die Kugel unter die Querlatte zum 4:2 (67‘). Damit war die Messe gelesen. Gefahr keimte noch einmal ganz kurz mit einem Freistoß knapp hinter der Mittellinie auf, doch Johanna Gläsel köpfte den Ball souverän aus dem Gefahrenbereich (69‘).

Einen bitteren Wermutstropfen brachte jedoch die Nachspielzeit noch mit sich. In einem Zweikampf knickte Azra Gelir mit dem Fußgelenk um und musste vom Platz getragen werden (70‘+2).

An dieser Stelle nochmals gute Besserung und eine möglichst kurze Verletzungspause!

Den letzten Höhepunkt des Spiels setzte erneut die überragende Alexandra Haage, deren Bogenlampe jedoch nicht hoch genug angesetzt war, um für einen fünften Treffer in Frage zu kommen. So beendete der Schiedsrichter beim Stand von 2:4 für die Gäste das Spiel.

Und die Erkenntnis dieses ersten Tests?

Das Team um die Trainer Lilly Szczepurek und Sigi Ellwanger steht noch am Anfang dieser Saison. Ein paar Stellschrauben sind noch fest zu ziehen. Doch schaffen es die U15-Sternchen, die Leistung besonders des zweiten Durchgangs auf ein ganzes Spiel auszubreiten, stehen den Stern-Anhängern ebenso schöne Spiele wie aus der vergangenen Saison bevor.

 

Für den FC Stern München am Ball:

Marija Bagaric – Azra Gelir, Johanna Gläsel, Louise Kuhl, Alexandra Bethke, Rani Popat, Amelie Wenzel – Hannah Hufschmidt, Mia Regen, Nelly Röll, Katharina Beck, Alexandra Haage, Elisa Lehmann – Anna Eichele, Ella Herrmann, Nantia Meletidou

 

Dirk Peschl